Eisernes Tor

Eisernes Tor
Eisernes Tor,
 
1) rumänisch Porţile de Fier ['portsile de 'fjer], serbisch Đerdap ['dʑɛrdaːp], Durchbruchstal der Donau zwischen den Südkarpaten (Rumänien) und dem Serbischen Erzgebirge (Serbien); im engeren Sinn der östliche Ausgang des Durchbruchstals, im weiteren Sinn die rd. 120 km lange Durchbruchstrecke (mit Stromengen und Talweitungen). Nach Fertigstellung (1971) des rumänisch-jugoslawischen (serbischen) Stauwerkes Eisernes Tor I (941 m lang, 58 m hoch) 8 km oberhalb von Drobeta-Turnu Severin erhöhte sich der Wasserspiegel um mehr als 30 m, es entstand ein 150 km langer Stausee (700 km2); die Insel Ada-Kaleh und einige Orte wurden überflutet, Orşova u. a. Orte verlegt. Auf dem verbesserten Schifffahrtsweg (ehemalige durch Felsriff und Stromschnellen behindert) können 5 000-t-Schiffe bis Belgrad fahren. Die Kraftwerke auf serbische und rumänische Seite haben eine Leistung von je 1 050 MW. Etwa 80 km flussabwärts zwischen Ostrovu Mare und Mihailovać wurde 1978-85 ein weiteres rumänisch-jugoslawisches Stauwerk, das Eiserne Tor II, mit einer Wasserkraftleistung von 432 MW gebaut.
 
 
Die schwierigen Stromverhältnisse machten für die Griechen ein Passieren des Eisernen Tors oberhalb von Orşova unmöglich. Die Römer bauten unter Trajan an dieser Stelle eine Straße, die auch als Leinpfad diente, und erschlossen so den Schifffahrtsweg durch das Eiserne Tor auf die obere Donau. Von den Bauarbeiten zeugen die dort angebrachten Inschriften, die Tabula Traiana (103 n. Chr.).
 
 2) rumänisch Pọarta de Fier a Transilvaniei [-'fjer-transil'vani̯ei̯], Pass in den Südkarpaten, Südwestrumänien, südwestlich von Hunedoara, 699 m über dem Meeresspiegel; verbindet das Banat mit Siebenbürgen.
 
 3) Pass in Bulgarien, Wratnik.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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